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Taiwan Today

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Unauffällig, pragmatisch und ergiebig

01.09.2002
Der 25. Oktober 1971 markierte die größte Zäsur in der Außenpolitik der Republik China seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. An jenem Tag verzichteten die USA in einer Abstimmung in der UNO auf ihr Vetorecht und machten der Volksrepublik China damit den Weg frei zur Aufnahme in die Vereinten Nationen. Die Republik China zog sich daraufhin aus Protest aus der Organisation zurück.

In den Jahren seither geriet die Republik China auf diplomatischer Ebene zunehmend in Isolation. Vor die Wahl gestellt, entweder mit Festlandchina oder mit Taiwan diplomatische Beziehungen zu unterhalten, entschieden sich immer mehr Länder für die VR China. Heute haben nur noch 27 Staaten der Erde offizielle diplomatische Beziehungen mit der Republik China.

Die außenpolitische Isolation der Republik China ist indes nur eine scheinbare. Seit Ende der achtziger Jahre hat die Regierung in Taipeh sich darauf verlegt, mit allen wichtigen Ländern gehaltvolle, inoffizielle Beziehungen mit intensivem Wirtschafts- und Kulturaustausch unterhalb der Schwelle diplomatischer Anerkennung zu pflegen, und arbeitet heute mit über 150 Ländern zusammen. Lesen Sie ab Seite 2, wie die Republik China ihren außenpolitischen Sonderweg entwickelte und welche vielfältigen Aufgaben die inoffiziellen Vertretungsbüros wahrnehmen.

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